Do. Mrz 28th, 2024

Das Tux-Zillertalerrind ist schwarz (Tuxer) oder rot (Zillertaler) gefärbt mit einer Weißfärbung in der Kreuzgegend. Besonders beliebt war die Weißzeichnung der Feder. Die Widerristhöhe beträgt zwischen 125 und 130 cm, das Gewicht liegt zwischen 550 – 650 kg. Die positiven Eigenschaften der Tux-Zillertaler Rasse wie Futterverwertung, Genügsamkeit, Krankheitsresistenz, Vitalität, Gesundheit, Klauenhärte und Berggängigkeit werden von den Züchtern geschätzt. Vor allem geschätzt werden diese Eigenschaften bei der Alpung der Tiere. Untersuchungen auf Mast- und Schlachtleistungsprüfungen an der Bundesversuchsanstalt Königshof bestätigen der Tux-Zillertaler Rasse weiters eine ausgezeichnete Fleischqualität mit besonderer Feinfasrigkeit bei geringem Fettanteil. Daher eignet sich die Rasse besonders auch für die Mutterkuhhaltung.

Ihre durchschnittliche Milchleistung (alle Kühe unter Milchleistungskontrolle werden gealpt) beträgt 4.500 Milch-kg-4,0 F%-3,4 E%. In der Fleischleistung sind in der für Tux-Zillertaler gewöhnlichen Halteform unter harten Haltebedingungen und mit fast 100-prozentiger Alpung tägliche Zunahmen von 800 bis 1.000 Gramm als Durchschnitt anzunehmen. Unter Mastbedingungen sind diese dann 1.100 bis 1.300 Gramm. Im Volksmund hieß es früher auch, dass die Tux-Zillertaler “kein Fett macht”, was soviel bedeutet, dass es keine Verfettung bei den Tux-Zillertaler Tieren gibt. Das Fett wird intramuskulär eingelagert und damit ist Tux-Zillertaler Fleisch schmackhaft und saftig.
Das Hauptverbreitungsgebiet der Tux-Zillertaler ist das Bundesland Tirol. In Tirol halten ca. 180 Bauern Tux-Zillertaler Rinder. Mittlerweile gibt es auch schon rund 70 Tux-Zillertaler Züchter in den Bundesländern Vorarlberg, Salzburg, Kärnten, Steiermark, Oberösterreich, Niederösterreich und Wien. Tux-Zillertaler Rinder werden auch im Alpenzoo in Innsbruck und im Tiergarten Schönbrunn in Wien gehalten.

Von den 800 Tux-Zillertaler Kühen werden 75 % in der Mutterkuhhaltung gehalten und die restlichen 25 % in der Milchproduktion.

Vermutlich stammt das Tux-Zillertalerrind vom Eringerrind aus der Westschweiz (Wallis) ab. Im 19. Jahrhundert erreichte es seine weiteste Verbreitung im Tiroler Unterland. Das Tux-Zillertalerrind imponierte besonders wegen seiner Genügsamkeit und Leistungsfähigkeit bei kargsten Futterverhältnissen. Auch der russische Zar war von diesen positiven Eigenschaften des Tux-Zillertalers begeistert, sodaß desöftern Tiere nach Rußland exportiert wurden. So erinnert heute noch eine Votivtafel im Stift Fiecht-St. Georgenberg bei Schwaz an den erfolgreichen Viehtrieb nach Rußland 1848. 3000 km mußten die Tiere und ihre Hirten damals zu Fuß zurücklegen. Aus Dankbarkeit für die gesunde Wiederkehr spendeten sie das Votivbild dem Stift. Eine Besonderheit, die man außer bei den Eringern nur bei der Tux-Zillertalerrasse antrifft, ist deren Kampfeslust. So wurden für die “Kuhstechen” ausschließlich Tux-Zillertalerrinder verwendet. Im KO-System wurde bei diesen Kuhkämpfen die “Moarin” (=Siegerin) ermittelt. Für den Besitzer einer solchen “Moarin” bedeutete dies Prestige und Anerkennung im Dorf. Leider hatte die Selektion auf Kampfeigenschaften schwerwiegende Folgen für die Tux-Zillertalerrasse, welche beinahe das vollständige Aussterben mit sich brachte. So gab es in den 70iger-Jahren nur mehr 30 Tux-Zillertaler Rinder weltweit. Dank einiger Idealisten konnte die Rasse gerettet werden. Mittlerweile werden von 250 Züchter wieder rund 800 Tux-Zillertaler Kühe gehalten.

Der Herdebuchstand beläuft sich 2009 auf 1.650 Tiere. Die Tux-Zillertaler Rasse wird im ÖPUL 2007 des Agrarumweltprogramms als „hoch gefährdete“ Rasse gefördert.

Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Tuxer

 

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